Krieg, Hunger und Vertreibung – wir kennen es nur aus den Nachrichten
Trotz des schlechten Wetters waren viele gekommen zum Wambeler Ehrenmal. Die offensichtliche Solidarität mit der Idee des Tages ist sicher ein Zeichen für eine gesteigerte Aufmerksamkeit bei globalen Fragen über und zur „Würde des Menschen. Die stellvertretende Bezirksvorsteherin Claudia Breer betonte bei ihrer Ansprache den Handlungsbedarf der Weltgemeinschaft, aber auch den persönlichen besonders:
Reiner Kunze hat es in einem Text formuliert mit der Überschrift
„Fast ein Gebet“
Wir haben ein Dach
und Brot im Fach
und Wasser im Haus,
da hält man`s aus.
Und wir haben es warm
und haben ein Bett.
Oh Gott, dass doch jeder
Das alles hätt`!
Wenn man in den Medien Berichte und Bilder aus der Ukraine, dem Gazastreifen, dem Südsudan und anderen Kriegsgebieten der Welt verfolgt, dann weiß man wieder, wie unverdient gut es uns geht und wie aktuell wichtig dieser Gedenktag ist.
Der weitere Teil ihrer Ausführungen stand unter der Überschrift:
Die Würde des Menschen ist unantastbar!!
Mit Margot Friedländer ist im Mai dieses Jahrs eine der bekanntesten Holocaust-Überlebenden im Alter von 103 Jahren gestorben. Sie hat bis zu ihrem Tod nicht nur über die Verbrechen der Nationalsozialisten aufgeklärt, sondern wurde nicht müde, an Artikel 1 unseres Grundgesetzes mit ihren Worten zu erinnern:
„die Würde eines Menschen darf niemals vergessen oder verletzt werden“.
Immer wieder hat sie auch mit zunehmend altersschwacher Stimme und dadurch noch eindringlicher betont:
„Wir sind alle gleich … Es gibt kein christliches, muslimisches, jüdisches Blut, es gibt nur menschliches Blut. Ihr habt alle dasselbe.
Wir kommen alle auf dieselbe Art und Weise auf diese Welt.
Wir sind Menschen, nichts anderes. Seid doch Menschen!“
Diese mahnenden Stimmen sollen uns Mut machen, uns je einzeln, aber auch gemeinsam für friedliches Miteinander im Dorf einzusetzen und ich danke allen, die an dieser Gedenkfeier teilnehmen und die Botschaft leben.
Mit der Zeitumstellung, der Zeitenwende, Ende Oktober diesen Jahres wurde ich in Kirche in WDR 2 an einen Text von Hanns Dieter Hüsch erinnert, der dieses Jahr 100 Jahre geworden wäre.
„Ich setze auf die Liebe, wenn Sturm mich in die Knie zwingt und Angst in meinen Schläfen buchstabiert,
ein dunkler Abend mir die Sinne trübt, ein junger Mensch den Kopf verliert, ein alter Mann den Abschied übt. Das ist doch das Thema,
den Hass aus der Welt zu entfernen
und wir bereit sind, zu lernen,
dass Macht, Gewalt, Rache und sogar Sieg
nichts anderes bedeutet als ewiger Krieg
auf Erden und dann auf den Sternen.
Die einen sagen, es läge am Geld – gut das ist sicher nicht ganz falsch,
die anderen sagen, es wäre die Welt,
sie läge in den falschen Händen – da ist auch manches richtig dran,
aber jeder weiß es immer besser, woran es liegt,
doch es hat noch niemand - noch niemand den Hass besiegt
ohne ihn selbst zu beenden. ...“



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