Ein Schützenfest unter veränderten Vorzeichen.

04.07.2022

In Westtünnen war in diesem Jahr vieles anders.

Eigentlich sollte es nach zwei Jahren Corona Ausfall endlich wieder ein Schützenfest, ein Fest des Jahres, geben. Dann die Nachricht, dass die Von Thünen Halle für die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine benötigt wird. Klare Sache - Unterbringung geht vor, ist auch wichtiger als ein Fest. Dann die guten Nachrichten: Da Ferien sind, kann auf dem Schulhof ein Festzelt und das für ein großes Fest benötigte Equipment untergebracht werden. Diesen zunächst theoretischen Plan haben die Organisatoren des Schützenfestes nicht nur hervorragend umgesetzt, sondern aus der „Notlösung" ein Novum gemacht. Mit viel persönlichen Einsatz wurde der Ablaufplan den Gegebenheiten angepasst, die Straße mit Fahnen Fahnen geschmückt und von der Avantgarde traditionell mit Birkenbüschen verziert. Bei richtig gutem Wetter dann ein Fest, bei dem offensichtlich alle passte. Großer Umzug durchs Dorf mit der traditionellen Kranzniederlegung und einer kurzen Andacht am Ehrenmal in Westtünnens Mitte. Auf dem Zeltplatz der Zapfenstreich, die feierlich Zeremonie, gewohnt professionell vorgetragen, vor einer eindrucksvollen Kulisse interessierte Zuhörern. Ein spannendes Adlerschieße um die Kaiserwürde leitete dann über zur großen, langen und nicht zu überhörenden Zeltparty. Offensichtlich hat ein Zelt beim Schützenfest eine besondere Anziehungskraft. Der große, für die Aktivisten schweißtreibende Umzug brachte dann wieder viele Zuschauer an die Straßen und danach an den Schießplatz. Intensives Bemühen um die Insignien, nach einem Zwischentief dann der Kampf um die Krone. Unter dem Jubel der Zuschauer endlich der finale Treffer von Reiner Breer. Mit seiner Frau Konstanze wird er im Schützenjahr in Westtünnen mit einem großen, prächtigen Hofstaat regieren. Der mehr als ansehnliche Auftritt bei der Parade verspricht einiges. Dieses Schützenfest nach der langen Corona Durststrecke hat deutlich gemacht, wie viele Bürger sich nach dieser Form von gemeinsamer Freude und Kommunikation direkt gesehnt haben. Bunte Fahnen, Folklore und Tradition, Musik und Zeltparty - viele identifizieren sich, machen mit und freuen sich gemeinsam.                                                                                                  

Denn: Ein Leben ohne Feste ist wie eine lange Wanderung ohne Einkehr. (Demokrit)