Fronleichnam heute mehr als mittelalterliche Folklore

31.05.2024

Eine Demo für Gott und christliche Werte mit einer bunten Prozession durch die Straßen

Die bunt geschmückte Alte Salzstraße in Rhynern weist alle darauf hin: Hier wird gefeiert, zunächst der Fronleichnamstag mit einer Prozession und danach das Schützenfest. Zunächst eine gut gefüllte Kirche, ein bewusst feierlicher Gottesdienst zum katholische Hochfest
Fronleichnam, der die hohe Stellung des historischen Feiertages besonders betonte. Danach unter reger Beteiligung vieler Gläubigen die Prozession durch den Rhyneraner Ortskern.

Die heutige Sinngebung der Prozession geht in der Regel vom Bild des wandernden Gottesvolkes aus. Demo verstehen wir heute besser, eine Demonstration, dessen Mitte Christus, „das Brot des Lebens“, ist. Hinweisend und friedlich, feierlich und berührend. Papst Urban IV. führte das Fest 1264 offiziell für die ganze Kirche ein. Es geht zurück auf eine Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich im Jahr 1209. Etwa 1270 gab es erstmals eine Fronleichnamsprozession.

Die Fürbitten an den liebevoll hergerichteten vier Stationen betonten u.a. in klarer Aktualität dann auch Probleme des täglichen Lebens und der Umgang von Menschen miteinander. Das bei einer solchen Veranstaltung die aktuellen politischen und gesellschaftlich Fragen nicht ausgeklammert werden können (dürfen!!) ist eigentlich selbstverständlich. Auch die Auseinandersetzung der Kirche mit ihren eigenen Problemen wurde in den Bitten nicht vergessen.

Folklore der katholische Kirche – nein, eine klare präsent - öffentliche Darstellung von Glauben, christlichen Werten und dem „miteinander Leben“. Die Aufforderung aus einer Ansprache zum Fest „Lassen Sie uns demonstrieren, dass wir glauben und zeigen, dass wir es gemeinsam mit Gott tun“, trifft es genau Respekt im säkularen Alltag.