
Gedenkfeier am historischen Ort.
Die Hammer Marienschulen-Realschule und die KAB des Bezirks Hellweg-Sauerland hatten zu einer kleinen Gedenkfeier an Nikolaus Groß eingeladen. Vor genau 85 Jahren hatte der damalige Chefredakteur der Westdeutschen Arbeiter Zeitung, der späteren Ketteler Wacht, die KAB in Hamm besucht. Auf dem Grundstück der jetzigen Marienschule standen zu diesem Zeitpunkt die Reste des Franziskanerklosters, die bis 1930 als Gefängnis genutzt und danach wieder in den Besitz der Kirche gelangt waren. Hier traf sich 1938 Nikolaus Groß mit seinen Freunden um über das drohende Verbot der Ketteler Wacht und weiterer Maßnahmen der Nazis zu informieren.
Martin Güttler, Diakon aus dem Hammer Westen und Präses der KAB hatte in mühevoller Recherche die Hintergründe und Fakten dieses Treffens herausgefunden. Sie waren der Anstoß für die 10. Klasse der Schule, sich mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. In eindrucksvoller Weise konnten sie deshalb aus den Briefen von Nikolaus Groß, die er im Gefängnis an seine Familie geschrieben hatte, zitieren. Groß wurde im Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Martin Güttler, von Harald Sumik musikalisch, emotional begleitet, appellierte abschließend an alle, auch heute die Demokratie zu verteidigen, aber nicht mit Waffen, sondern im Dialog. Für dieses Bemühen als Christ und Demokrat sei Nikolaus Groß in den Tod gegangen.
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